Tittinger Weg der Artenvielfalt

Entdecken Sie den Tittinger Weg der Artenvielfalt!
Auf unserem Brauereigelände und dem angrenzenden Feldflorareservat Pfleimberg werden vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt. Mit dem Tittinger Weg der Artenvielfalt möchten wir Einblicke in diese Aktivitäten geben und für einen achtsamen Umgang mit unserer Natur sensibilisieren. Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt unserer Natur eigenständig zu entdecken und interessante Details zu ortstypischen Ackerwildkräutern, Biotopbäumen, Blühflächen und verschiedenen natürlichen Lebensräumen zu erfahren.

Hier finden Sie spannende Details und weiterführende Informationen zum Tittinger Weg der Artenvielfalt.

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Insektenhotel & Trockenmauer

Insektenhotel selber bauen

Für den Bau von Insektenhotels eignen sich vor allem natürliche Materialien wie Holz, Pflanzenstängel und Ton. Indem Sie ausrangierte Gegenstände nutzen, verbinden Sie Recycling und Insektenschutz. Auf der Webseite des Bund Naturschutz lassen sich Anleitungen und Tipps für den Bau eines Insektenhotels oder einer Nisthilfe finden.

Die Geschichte der Trockenmauer

Trockenmauern haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die ältesten bekannten trockengemauerten Strukturen stammen aus der neolithischen Zeit und wurden in verschiedenen Regionen wie dem Nahen Osten und Europa erbaut. In der Antike wurde die Trockenmauer-Technik von verschiedenen Kulturen für den Bau von Verteidigungsmauern, Brücken, Häusern und anderen Strukturen genutzt. Im Mittelalter fand die Trockenmauertechnik vor allem in ländlichen Gebieten Anwendung, um  Felder und Weiden zu umgrenzen sowie Erosion zu verhindern.

Gebietsheimische Blühwiese

Nahrungsquelle & Lebensraum

Auf der Blühwiese auf unserem Brauereigelände wachsen über 60 gebietsheimische Blumen und Kräuter. Blühmischungen, die in erster Linie Samen heimischer Pflanzenarten enthalten, bieten den Insekten – vor allem den oft hoch spezialisierten Wildbienen und Schmetterlingen – das notwendige Bau-, Nist- und Futterangebot. Untenstehend finden Sie eine Auflistung aller Blumen und Kräuter, die sich auf unserer Blühwiese finden lassen.

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Lebensraum Bach

Wertvoll für Pflanzen und Tiere

Eine Karstquelle ist eine Quelle, die einem Karstgebiet entspringt. Karst ist ein geologisches Phänomen, das durch die Lösung von Gesteinen wie Kalkstein entsteht und zu charakteristischen Landschaftsformen wie Höhlen, Schluchten oder Dolinen führt. Karstquellen sind oft durch unterirdische Flusssysteme verbunden und können unvorhersehbar in ihrer Wassermenge und -qualität sein. Dies macht sie zu wichtigen Wasserressourcen und beeindruckenden natürlichen Erscheinungen in Karstlandschaften. Auch die Karstlandschaft im Naturpark Altmühltal hält beeindruckende Naturschätze bereit: tiefe Höhlen, verwunschene Quelltöpfe und faszinierende „Steinerne Rinnen“.

Streuobstwiese

Bunte Vielfalt

Auf der Webseite des Landesbund für Vogelschutz finden Sie ausführliche Informationen zu Streuobstwiesen. Unter anderem lassen sich dort Details über die Artenvielfalt auf Streuobstwiesen, die Bewirtschaftung und Gefährdung von Streuobstwiesen, den Bayerischen Streuobstpakt sowie Antworten auf die häufigsten Fragen zu Streuobstwiesen finden.

Hier finden Sie einen weiterführenden Podcast mit Landschaftspfleger, Hersteller der Hesselberger Fruchtsäfte und Freund der Brauerei Norbert Metz:

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Historische Biotopbäume

Wertvoller Lebensraum über den historischen Bierkellern

Bierkeller haben eine lange Tradition. Vor der Einführung der modernen Kältetechnik nach Carl von Linde in den 1870er Jahren endete in allen Brauereien die Brausaison im Frühjahr. Im Sommer wurde nicht gebraut, da die Vergärung bei warmen Temperaturen nicht verlässlich möglich war. Auch die Versorgung mit frischen Bier in den Sommermonaten war dadurch nicht immer gewährleistet. Abhilfe schafften die Bierkeller. Dort herrschten konstant niedrige Temperaturen, bei denen das Bier bis zum Beginn der neuen Brausaison im Herbst eingelagert werden konnte und nichts von seinen guten Eigenschaften verlor.

Bierkeller gibt es als gehauene Felsenkeller oder auch als gemauerte Gewölbekeller in Hanglage. Darauf pflanzten die Brauer schattige Kastanienbäume und Linden, die mit ihren großen Baumkronen zusätzlichen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung boten. Auch nach der Erfindung der modernen Kühltechnik sorgen sie für wohltuenden Schatten an heißen Tagen, zum Beispiel bei unserem jährlichen Kellerfest.

Lebensraum Hecke

Sträucher und Bäume für biologische Vielfalt

Hecken leisten einen wichtigen Beitrag dazu, den Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten und den Klimawandel zu bekämpfen. Es gibt sie in vielfältigen Formen und Größen sowie in unterschiedlicher Zusammensetzung. Ländliche Hecken bestehen oft aus einer Mischung von Sträuchern und Bäumen wie Weißdorn, Schlehe, Hasel, Esche und Eiche. Sie bieten einen hervorragenden Schutz für Wildtiere, und ihre Blüten, Beeren und Nüsse sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wirbellose, Vögel und Säugetiere. Außerdem stellen Hecken Wildtierkorridore dar. Für einige Tiere, die große offene Flächen wie landwirtschaftlich genutzte Felder nur schwer durchqueren können, ist diese Funktion lebenswichtig.

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Lebensraum Mischwald

Ein robustes und artenreiches Biotop

Bei Mischwäldern ist der Name Programm. Anders als Monokulturen bestehen sie aus verschiedenen Baumarten, wobei Nadel- und Laubbäume gemeinsam auftreten können. Im fränkischen Jura stellen sogenannte Kalk-Buchenwälder die natürliche Vegetation dar. Neben der dominierenden Rotbuche kommen in diesen Wäldern Waldkiefer, Hainbuche, Eiche, Elsbeere und Eibe vor. Mischwälder wurden in den vergangenen Jahrhunderten weitgehend durch ertragreichere, meist von Fichte und Waldkiefer dominierte Monokulturen ersetzt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt der Mischwald wieder an Bedeutung, da er weniger anfällig für Trockenheit und Schädlinge ist. Davon profitieren auch Flora und Fauna. Denn wegen ihrer vielfältigen Struktur bieten Mischwälder zahlreichen Pflanzen und Tieren Lebensräume.

Anbau historischer Getreidesorten

Urgetreide für moderne Bierspezialitäten

Die Erzeugergemeinschaft für Braugetreide „Jura-Land“ kultiviert auf dem Pfleimberg unter anderem alte, ortstypische Getreidesorten. Wir verwenden diese Urgetreide für unsere Bier-Spezialitäten, zum Beispiel den Dinkel für Gutmann Dunkles Alkoholfreies Hefeweizen. So fördern wir nachhaltige, regionale Wertschöpfungsketten. Umweltschutz, der schmeckt.

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100 Äcker für die Vielfalt

Heimat bedrohter Ackerwildkrautarten

Seit 2009 setzt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit dem Projekt „100 Äcker für die Vielfalt“ auf den Erhalt bedrohter Ackerwildkräuter durch ein nachhaltiges Schutzgebiets-Netzwerk in Deutschland. Die Schutzäcker auf dem Pfleimberg in Titting sind wahre Biodiversitäts-Hotspots, besonders für seltene Ackerwildkräuter. Ein “Schutzacker” ist eine Fläche, die aufgrund ihres herausragenden botanischen Arteninventars durch vertragliche Vereinbarungen oder rechtliche Sicherheiten langfristig geschützt wird. Dabei wird eine schutzwürdige Bewirtschaftung zur Förderung der Ackerwildkräuter sichergestellt. Auf den kargen, kalkscherbenreichen Äckern tummeln sich 23 bedrohte Arten wie der Sandmohn, das Sommer-Adonisröschen und der Ackerrittersporn. Für weiterführende Informationen zu diesem wichtigen Projekt und zur Feldflora in Deutschland folgen hier zwei Links.

Lesesteinhaufen

Historisches Zeugnis und Lebensraum

Lesesteinhaufen und die als Linien angeordneten Lesesteinriegel haben ihren Ursprung in der traditionellen Landwirtschaft. In Regionen mit steinreichen Böden, vor allem in Europa, führten die Landwirte beim Pflügen ihrer Felder immer wieder Steine an die Oberfläche. Diese Steine behinderten die Feldarbeit, weshalb die Landwirte sie von den Ackerflächen entfernten und am Rand ihrer Felder aufschichteten.

Diese Lesesteinhaufen dienten nicht nur der praktischen Feldbewirtschaftung, sondern hatten vielfältige weitere Funktionen. Sie halfen dabei, Grundstücke abzugrenzen, schützten vor Erosion und boten ein einzigartiges Mikroklima, das Pflanzen und Tieren zugutekam. So entwickelten sich die Steinhaufen im Laufe der Zeit zu wichtigen ökologischen Nischen und prägten die Kulturlandschaft auf besondere Weise.

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Trockenrasen

Arm an Nährstoffen, reich an seltenen Arten

Magerrasen sind extrem nährstoffarm und trocken. Halbtrockenrasen und Trockenrasen sind spezielle Formen von Magerrasen, die durch ihre Trockenheit gekennzeichnet sind. Obwohl sie arm an Nährstoffen sind, zählen Magerrasen zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Die hier lebenden Tiere und Pflanzen sind Spezialisten, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben. Viele Arten auf Magerrasen sind typisch für das Mittelmeergebiet oder die Alpen. Folgen Sie dem untenstehenden Link, um einen umfassenden Überblick über die Pflanzenarten zu erhalten, die in den Magerrasenflächen des Naturparks Altmühltal zu finden sind.
Neben den beeindruckenden Magerrasenflächen, die durch ihre extremen Bedingungen eine bemerkenswerte Pflanzenvielfalt bieten, prägen auch großflächige Wacholderheiden das Landschaftsbild des Naturparks Altmühltal. Diese traditionellen Schafweiden, die auf den steilen, felsigen Hängen mit wenig fruchtbarem Boden liegen, wurden über Jahrhunderte von Schäfern intensiv genutzt, da andere landwirtschaftliche Nutzungen nicht möglich waren. Die nachhaltige Nutzung hat eine besondere Landschaft geformt, die nur erhalten bleibt, wenn sie weiterhin gepflegt wird. Erfahren Sie im Folgenden mehr über die faszinierenden Wacholderheiden und ihre Bedeutung für die regionale Landschaft und Biodiversität.